Реферат на тему Verhllung Des Reichstags Essay Research Paper CHRISTO
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Verh?llung Des Reichstags Essay, Research Paper
CHRISTO und die Verh?llung des Reichstages
Christo Javacheff wurde am 13. Juni 1935 in Bulgarien geboren. Nach dem Gymnasium, studierte er Malen, Skulptur und B?hnenbild an der Kunstakademie in Sofia. Danach ging er f?r eine kurze Zeit nach Prag um dort sein Studium weiterzuf?hren. 1957 machte ein Auslandssemester in Wien. Er begann schon als Siebenj?hriger zu malen. Seine Eltern f?rderten sein Talent und engagierten einen Privatlehrer, der ihm die verschiedensten Techniken des Zeichnens beibrachte. Christo war schon in seinen jungen Jahren klar, dass er einmal K?nstler werden wolle. Er besa? fr?h eine ungeheuere Kenntnis von Kunstgeschichte. Weiteres interessierte er sich f?r russische Literatur und Kunst und lernt bald ?ber seine Mutter Schriftsteller und K?nstler wie Majakowski, Meyerhold, Tatlin, Gontscharowa und El Lissitzky zu sch?tzen. Er besch?ftigte sich mit Monumentalarbeiten von den riesigen Festdekorationen, die der Sowjetunion zwischen 1918 und 1921 zum Jahrestag der Oktoberrevolution und zum 1. Mai erstellt wurden. Gro?en Eindruck habe der Regisseur Sergej Wassilijew gemacht, der nach dem zweiten Weltkrieg f?r einige Jahre als k?nstlerischer Leiter des staatlichen Filmstudios in Bulgarien verpflichtet worden war. Damals war es ?blich, dass K?nstler st?ndig mit Filmleuten zusammenarbeiteten. Sie wurden beauftragt den Dekor entweder in der Realit?t auszuw?hlen, oder nachzubauen. Propaganda Kunst hat Christo fr?h herausgefordert. Daher stammte auch sein Verlangen und Bereitschaft, mit den verschiedensten Leuten zu diskutieren und sich den widerspr?chlichsten Meinungen auseinander zusetzen. Deswegen ist es heute noch schwierig, sich in den westlichen Kunstbetrieb zu integrieren, der prim?r formalistisch urteile, w?hrend er doch selbst eine dialektische Verhaltensweise, eine st?ndige Auseinandersetzung mit kunstfremden oder kunstindifferenten Kr?ften suche.
Wenn man die Werke Christos genauer betrachtet, erkennt man, dass sie, wie Architekturzeichnungen oder Ingenieursskizzen, Informationen ?ber technische Details geben. Christo unterscheidet sich deutlich von vielen K?nstlern indem es klar ist, dass er jedes seiner Entw?rfe realisieren m?chte und nicht nur utopische Vorstellungen hat. Solange Christo ein Werk vorbereitet, zeichnet er, klebt er Materialien, die der sp?teren Verwirklichung dienen, ein. Immer wieder zieht er dazu topographische Fotos heran, in diese er Zeichnungen und Collagen unterbringt. Die Fotografie dient als Fond f?r sein eigenes Zeichnen- eine rasche zusammenfassende Strichf?hrung sorgt daf?r, dass das Projekt, das skizziert wird, stilistisch der Umgebung, in der es auftauchen soll, angeglichen wird. Man erkennt beim Betrachten der gezeichneten Entw?rfe, dass das Zeichnen selbst als Ausgangspunkt der sp?teren Verh?llung dient. Das grafische Element in den Zeichnungen- die Linien und Verschattungen- wird von den Seilen und Stoffen real ausgef?hrt. Sobald ein Projekt realisiert wurde, h?rt Christo auf zu zeichnen. Er skizziert nur im Vorgriff auf das, was noch nicht sichtbar ist. Da das Realisierte im Grunde die definitive Zeichnung ist, zeichnet Christo nie nach. Statt dessen befassen sich andere Medien wie die Fotografie, Film, Statistiken und Berichte mit dem Werk. Somit werden seine Projekte nie vergessen auch nachdem sie nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Christo sucht nach den zahlreichen Fotografien die Besten aus und nur jene d?rfen in Erinnerungsb?chern verwendet werden. Er entwickelte seine eigene Strategie. Jeder Entwurf soll verwirklicht werden. Zwar verschwindet jede Ausf?hrung nach kurzer Zeit wieder, jedoch h?lt dir Fotografie die Projekte fest und bleibt somit verewigt. Dieses Vorgehen hat auch R?ckwirkungen auf die kommerzielle Notwendigkeit der Graphiken. Wie die Collagen und Vorzeichnungen erbringen sie das Kapital, das Christo braucht, um die Gro?projekte ausf?hren zu k?nnen. Er hat zu all seinen Projekten nie ?ffentliche Gelder akzeptiert. Sponsoren weist er alle zur?ck. Damit beweist er, dass er frei bleiben m?chte. Diese Freiheit gestatten ihm die Collagen, Zeichnungen und Editionen. Christo wei? nie vorraus, ob seine Projekte tats?chlich realisiert werden. Jedoch schl?gt er nur Projekte vor, bei denen es wenigstens eine Chance gibt, dass sie verwirklicht werden. Er schl?gt keine utopischen Projekte vor, bei denen er sich sicher sein kann, dass er keine Bewilligung erhalten werde, oder die technisch nicht machbar sind. Deshalb m?gen seine Projekte vielleicht einen schwierigen, und manchmal sogar absurden Eindruck machen, sie sind es jedoch nicht wirklich. Sie sind realisierbar, stehen jedoch an der Grenze zwischen dem M?glichen und dem Unm?glichen. Er rechnet damit, dass furchtbare Probleme auf ihn zukommen und dass das Projekt eventuell scheitern kann. Gerade diese Zweifel verleihen ihm Energie und machen es aufregend. Es ist tats?chlich wie eine Expedition, bei der man eine Vielzahl von R?cksichten zu nehmen hat und sich durch immer neue Gegebenheiten hindurchfinden muss. Jedes Projekt hat f?r Christo seine eigene Geschichte, und es ist unm?glich f?r ihn, sie vorauszusehen. Deshalb kann Christo sich nicht auf nur eine bestimmte Interpretation festlegen. Wenn er mit einem Projekt beginnt, gibt es immer einige kluge Leute, die ihm ihre eigene Interpretation beibringen wollen. Aber diese verschiedenen Argumentationen sind f?r ihn nur kleine Facetten der immensen Bedeutungsvielfalt des Ortes, des Raums, der Stra?e, des Geb?udes. Wahrscheinlich am Wichtigsten, wenn Christo mit seinen Hilfen ein Projekt in Angriff nehmen, ist es, an dem naiven, beinahe kindlichen Wunsch festzuhalten, das Objekt zu realisieren und sich nicht immerzu in eine andere Richtung dr?ngen oder von reifen und ernsthaften Erw?gungen blockieren zu lassen, weil das den Enthusiasmus und die Vision nur beeintr?chtigen kann.
Die Verh?llung des Reichstages:
1971, als Christo mit den Vorbereitungen f?r das Projekt Verh?llter Reichstag begann, schien es v?llig unrealistisch, dass das 1894 eingeweihte ehemalige deutsche Parlamentsgeb?ude in absehbarer Zeit seine fr?here Funktion wieder aufnehmen k?nnte, sooft diese Hoffnung auch ge?u?ert wurde. Heute mehr denn je demonstriert der Reichstag die Begegnung von Ost und West, von Vergangenheit und Zukunft.
Der Reichstag steht auf einen weithin offenen Gel?nde, das merkw?rdige, ja gerade zu metaphysische Assoziationen hervorruft, die mit der wechselvollen Geschichte des Geb?udes seit dem 19. Jahrhundert in Verbindung stehen. 1933 wurde es in Brand gesteckt, 1045 fast v?llig zerst?rt und in den sechziger Jahren wieder aufgebaut- der Reichstag war einen st?ndigen Wandel und dauernden Ersch?tterungen unterworfen, doch immer blieb er Symbol f?r die Demokratie.
F?r einen Zeitraum von zwei Wochen soll die verschwenderische F?lle von Tausenden von Quadratmetern eines silbergl?nzenden, mit Seilen vert?uten Gewebes einen ?ppigen Fluss vertikaler Falten ergeben, die wesentlichen Merkmale der Architektur vor Augen f?hren werden.
Die ganze Kunstgeschichte hindurch haben Stoffe und Gewebe die K?nstler fasziniert, von den ?ltesten Zeugnissen der Bildenden Kunst bis hin zur Kunst der Gegenwart ist die Struktur von Stoffen- Faltenw?rfe, Plissees, Draperien ? ein bedeutender Bestandteil von Gem?lden, Fresken, Reliefs und Skulpturen aus Holz, Stein und Bronze. In der j?dischen- christlichen Tradition hat das Verh?llen ? zum Beispiel bei Hochzeiten und anderen rituellen Feierlichkeiten- eine wichtige sakrale, freudige Bedeutung. Die Verh?llung des Reichstags mit Stoffbahnen folgt dieser Tradition. F?r die Verh?llungen des Reichtags werden eine strapazierf?higes synthetisches Gewebe, das den g?ngigen Brandschutzvorschriften entspricht, und Dacron-Seile verwendet werden, wobei alle vier Fassaden mit jeweils f?nf speziell zugeschnittenen gro?en Stoffbahnen bedeckt werden. Die Stoffbahnen und die Seile werden an Teleskopst?ben befestigt; sie k?nnen also ohne technische Eingriffe am Geb?ude selbst angebracht und wieder entfernt werden. S?mtliche empfindlichen Statuen und Architekturornamente werden durch speziell angefertigte k?figartige Geh?use gesch?tzt.
Das Werk soll in drei Phasen vollendet werden. Die erste Phase umfasst alle Arbeiten, die nicht an Ort und Stelle vorgenommen werden m?ssen: das Zuschneiden der Stoffbahnen und die N?harbeiten, die Fertigungen und Schutzgeh?use installiert und die zusammengefalteten Stoffbahnen auf der Dachterrasse des Reichtags deponiert.
Nachdem diese Vorbereitungen abgeschlossen sind, von denen die ?ffentlichkeit nur wenig bemerkt, werden dann in der letzten Phase die Stoffbahnen von oben entrollt und an den Teleskopst?ben befestigt. Dies wird drei bis vier Tage in Anspruch nehmen. Alle verwendeten Materialien k?nnen nach ihrer Entfernung f?r andere Zwecke wiederverwendet werden.
Der Verh?llte Reichstag wird als ein tempor?res Kunstwerk wie alle anderen Projekte des K?nstlers ausschlie?lich aus eigenen Mitteln finanziert, durch den Verkauf seiner Vorstudien-Zeichnungen, Collagen, ma?stabgerechte Modelle-, fr?her Arbeiten und Originallithografien. Christo akzeptiert keine F?rdermittel aus ?ffentlicher oder privater Hand.
Seit mehr als zwanzig Jahren hat Christo in Museen, Universit?ten und Galerien in aller Welt Vortr?ge ?ber die Reichtags Projekt gehalten und Ausstellungen dazu veranstaltet. Das Rechtagsprojekt steht nicht nur f?r langj?hrige Bem?hungen im Leben eines K?nstlers, sondern auch f?r das Engagement vieler anderer Menschen. Politiker und Gesch?ftsleute, K?nstler und aus allen gesellschaftlichen Schichten, aus Ost und West, haben sich unerm?dlich daf?r eingesetzt, und diese gemeinsame Kraftanstrengung ist ein wichtiger Bestandteil des Dialogs, der f?r das Reichtag-Projekt von so entscheidender Bedeutung ist.
Stoffbahnen, die ein Geb?ude umh?llen, sind- wie die Kleidung oder die Haut- etwas Zartes und Empfindliches. Christos Projekt zeichnet sich durch eine einzigartige Eigenschaft aus: die Verg?nglichkeit. Die materielle Realisierung des Verh?llten Reichtags wird sich als ein dramatisches Erlebnis von gro?er visueller Sch?nheit erweisen.
Die Stellungnahme zu Christos Projekt einer Verh?llung des Reichtagsgeb?udes in Berlin setzt die Kenntnis von Entwicklung und Pers?nlichkeit des K?nstlers sowie den Rang, Eigenart und Geltung seiner Kunst als gegeben voraus. Sie darf sich darum auf das Projekt selbst beschr?nken. Seine Ernsthaftigkeit und die objektive Chance seiner Realisierung stehen dabei au?er Frage. Zur Charakterisierung und zum Verst?ndnis des Werkes kann man acht Aspekte zusammenfassen.
Der philosophische Aspekt:
Die alten Griechen sagten, das Staunen w?re der Anfang aller Philosophie, und zwar als Staunen ?ber das Allt?gliche, Gewohnte, scheinbar selbstverst?ndlichem das dann eine l?ngeres Nachdenken ?ber das Vertraute, Gewohnte in Gang bringen, will uns Dinge, die uns nahe und allt?glich sind- und die wir dann leicht ?bersehen-, wieder ins Bewusstsein bringen, sie in neuem Sinne sichtbar, wahrnehmbar machen. Diesen Prozess bringt Christo durch ein Ver- und Enth?llung in Gang. Durch Verh?llen entzieht er uns vertraute, gewohnte Gegenst?nde, entfremdet sie uns, macht sie geheimnisvoll, macht uns wieder neugierig auf sie. Aus ihrer Verh?llung gel?st, sehen wir sie mit neuer Aufmerksamkeit, gleichsam mit anderen Augen
Der ?sthetische Aspekt:
Der Zustand der Verh?llung einer Sache hat aber nicht nur den *negativen* Aspekt, dass sie uns entzogen, entfremdet, verborgen ist, dieser Zustand besitzt auch eigene formale Qualit?ten. Der verh?llte Gegenstand- Baum, Haus, Turm, was immer- kann auch in seiner Verpackung und als Verpackung sch?n sein, ein ?sthetisches Gebilde. Wir entdecken seine besonderen Konturen, Formen und Volumina. Die Verpackungshaut reflektiert das Licht, die Sonne, Wolken, schimmert in vielen Farben, bedeutet ein ungewohntes, faszinierendes Schauspiel, weckt Erwartung auf das in ihr Verh?llte.
Der Technische Aspekt:
Christo hat gro?e Erfahrungen in der Realisierung *utopischer* Projekte. Ihn reizt die Gr??e einer Aufgabe. Sie mobilisiert seine Phantasie und spornt auch seine Helfer an. Christo zur Seite stehen- an den bisherigen Projekten geschulte- angesehen Ingenieure, Techniker, erfahrene Handwerker und Hilfskr?fte, die ?berwiegend schon mit den spezifischen Schwierigkeiten der Arbeit Christos vertraut sind, ihn in der Auswahl der zu verwendenden Materialien, ihrer Befestigung und Verankerung usw. beraten. Die Rolle des K?nstlers ist das Erdenken und Konzipieren eines *utopischen* Projektes, das zugleich zweckfrei und doch sinnvoll sein soll. Seine technische Ausf?hrung ist Fachleuten anvertraut- Christo ?berwacht nur die einzelnen Phasen der Realisierung.
Der soziale Aspekt:
Christos Kunst sucht ?ffentlichkeit. Sie ist ohne ?ffentlichkeit, und ohne Mitwirkung der ?ffentlichkeit, nicht denkbar. Sie will aktive Mitwirkung, nicht blo? die passive Teilnahme eines Publikums. Sie ist auf nachhaltige Reflexion hin angelegt. Der Prozess, der zur Realisierung eines Werkes von Christo f?hrt, ist Teil des Kunstwerkes selbst, ist sozusagen die soziale Dimension des Kunstwerks. Das Publikum, regelm??ig in vielen Hearings mit Christos Werk befasst und mit ihren Pl?nen und Gedanken des K?nstlers konfrontiert, erscheint mit allen einen Reaktionen in das Werk selbst einbezogen. Es ist Christo wichtig, dass die ?ffentlichkeit nicht nur durch die an den der Realisierung mitwirkenden Fachleute, Handwerker, Arbeiter, Studenten, Hilfskr?fte usw. pr?sent ist, sondern auch durch das Publikum sowie seine Repr?sentanten, und zwar die Abgeordneten, die Politiker, sowie die Presse, das Fernsehen. Die allgemeine ?ffentliche Willens- und Meinungsbildung ?ber jede seiner Arbeiten ist f?r Christo eine unverzichtbare Qualit?t seines Werkes. Auch und gerade im Falle des Projektes einer Verh?llung des Reichtags sollte die ?ffentlichkeit- m?glichst in allen Berliner Bezirken, aber auch in anderen deutschen St?dten- fr?hzeitig durch verschiedene Veranstaltungen, Diskussionen, Lichtbildreferate, Filmvorf?hrungen- mit allen Einzelheiten der Arbeit Christos bekannt gemacht werden. Der K?nstler selbst k?nnte sich dabei dem Publikum und seinen Fragen stellen.
Der finanzielle Aspekt:
Das Projekt kostet den deutschen Steuerzahler keinen Groschen. Christo ist nicht auf Subventionen aus. Er bezahlt seine Arbeit selbst- und zwar bezahlt er seine Arbeit nicht durch einein angeh?uftes Verm?gen ( das er nicht besitzt), sondern wiederum aus seiner Arbeit. Er verkauft im Hinblick auf ein Projekt die damit in Zusammenhang stehenden vorbereitenden, oft meisterhaften Zeichnungen, entw?rfe, Collagen an Sammler, Galerien Museen und verwendet die Einnahme dann f?r dessen Realisierung. So tr?gt seine Arbeit sich selbst.
Der urbane Aspekt:
Christos bisher gr??tes Projekt waren die Landschaft eingebunden, akzentuierten, verst?rkten oder ver?nderten den bestimmten Eindruck einer Landschaft ( einer felsigen K?stenzone, eines Talzuges in Colorado), wurden Teil dieser Landschaft. Nun kehrt Christo in den urbanen Umraum zur?ck, in dem er begonnen hat, wenn auch mit einem Projekt viel gr??eren Ausma?es als die vorangegangen *Verh?llungen* von H?usern oder Denkm?lern. Das *verh?llte* Reichtagsgeb?ude wird auf die isolierte urbane Situation dieses Bauwerkes, das (noch vor kurzem) am Rande des vitalen Lebenszusammenhanges von Westberlin (lag), aufmerksam zu machen und kann vielleicht sp?tere st?dtebauliche Impulse provozieren.
Der historische Aspekt:
Der Reichstag ist ein Teil deutscher Geschichte und in gewissem Sinne zugleich dessen Symbol. Besitzen die Deutschen den Reichstag ?berhaupt noch? Oder haben sie blo? die leere H?lle behalten, die nur noch mit Erinnerung an Glanz und Elend, an Auseinandersetzungen und Konflikt vergangener Tage besetzt ist?
Warum ist der Reichstag einerseits als nationales Monument so kostbar, andererseits so unl?sbar mit schmerzhaften Erfahrungen belastet? Ist es, weil die Deutschen nur dieses Geh?use ohne lebendige Funktion geblieben ist, wenige Meter von der Mauer entfernt, die eine Stadt, ein Land ein Volk unbarmherzig teilt? Oder ist es, weil dieser leere Reichstag selbst ein Symbol der Teilung, der tragischen Entwicklung deutscher Geschichte ? und Schuld- geworden ist? Wenn Christo den Reichstag verh?llt- f?r einen wie knappen Zeitraum immer- so legt er den Finger in eine Wunde. Eben das ist seine Absicht. Christo sucht nicht den gedankenlosen Beifall eines Vernissage-Publikums. Seine Kunst f?hrt in die Auseinandersetzung unserer Tage: in die Umweltdiskussion (so das Running Fence ?Projekt in Kalifornien), 1977verweist er auf die Deutsche Teilung. Die deutschen sollen es akzeptieren.
Der politische Aspekt:
Aus dem historischen folgt der aktuelle politische Aspekt. Wie wird das Volk- und hier wird das ganze Volk zugleich Publikum- reagieren? Wird ihm bewusst werden, dass in dem Beispiel der Verh?llung – und somit zugleich Hervorhebung eines historischen Bauwerkes- nicht nur ein Kapital unserer Geschichte ber?hrt, sondern die deutsche Gegenwart gemeint ist- der Alltag, indem sie sich nicht unbequem eingerichtet haben , den sie ohne allzu viel ?berlegungen leben? Wird es bemerken, dass von Christo nur etwas verh?llt wird, was ihnen seit langen fehlt das sie nur vermeintlich, als ?u?ere H?lle besitzen? Wird es mit Nachdenklichkeit, Humor, Mut, Einfallsfreudigkeit und Spontaneit?t reagieren, Eigenschaften, die gerade dem Berlin so gerne nachgesagt werden? Wird ein Denkprozess in Gang gesetzt oder nur eine Flut unkontrollierter Empfindungen hochgeschwemmt werden? Hier liegt das Risiko dieses k?nstlerischen Experiments, zugleich aber auch seine Bedeutung und seine Chance.
Daraus kann folgendes Res?mee abgeleitet werden: Das Projekt *Christo verh?llt den Reichstag* sollte gewagt werden. Es sollte aber nicht gewagt werden ohne gr?ndliche aufkl?rende Vorbereitung der Bev?lkerung. Diese scheint entscheidend zu sein. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden intensiven Interesse der Massenmedien sollte die ganze mit dem Projekt verbundene Problematik in allen ihren Aspekten und Dimensionen diskutiert werden. Erst wenn sich breites Verst?ndnis f?r das Projekt abzeichnet- um nicht von einem allgemeinen und einhelligen Konsensus zu sprechen, der wohl f?r gar keine k?nstlerische Idee zu erreichen sein wird und vielleicht auch gar nicht anzustreben w?re, sollte die Realisierung in Angriff genommen werden. Beim Running Fence Projekt in Kalifornien ist Christo ebenso vorgegangen.
Anders als in Kalifornien geht es hier aber nicht um die blo? numerische Mehrheit von Stimmen in irgendeiner Versammlung, sondern um ein qualitatives Abw?gen der vorgetragenen Argumenten, um eine kritische Pr?fung der erhofften Resonanz.
Erst wenn die zu erwartenden ( und erw?nschten) kontroversen Debatten ab der substanziellen Punkten angelangt sind, kann die Realisierung des Projektes ihren optimalen Effekt erreichen. Dieser besteht nicht zuletzt darin, die Menschen f?r einen Augenblick wieder die historische und politische Situation zwischen Vergangenheit und Zukunft bewusst zu machen.
Im Sommer 1977 haben sich mehrere Repr?sentanten des Staates ?ffentlich zu Fragen der Kunst ge?u?ert: der Bundespr?sident [Walter Scheel] anl?sslich der 25. Ausstellung des K?nstlerbundes mit Gedanken zur Kunst, die ein Freiraum sei, in den der Staat nicht einzugreifen habe. Der Pr?sident des Bundestages (Karl Carstens) hatte kurz vorher in einer Stellungnahme zu dem Projekt Christos, den Reichstag in Berlin vorr?bergehend zu verh?llen, die Grenzen dieses Freiraumes der Kunst gezogen, die auch der Staat trotz seines institutionellen Liberalismus f?r n?tig h?lt: Sie bef?nden sich dort, wo? ein gro?er Teil der Mitb?rger? einem k?nstlerischen Projekt kein Verst?ndnis entgegenbringe, das einen Gegenstand von ?besonderer geschichtlicher Bedeutung? und von nationalem Symbolwert kurzfristig so verwandle, dass eine kontroverse Diskussion zu bef?rchten w?re.
Mit anderen Worten, der Freiraum der Kunst sieht dann weniger idyllisch aus, wenn ein K?nstler wie Christo das Gehege staatlicher Symbolik als eine k?nstlerische Bet?tigungsfeld ansieht. Da bleibt dann die Ansicht Walter Wallmanns, des CDU Oberb?rgermeisters von Frankfurt, auf einer Strecke, Politiker h?tten ?Freiraum f?r Kunst und K?nstler schaffen und nicht dar?ber zu befinden, was wertvolle und unwerte Kunst? sei. Kunst sei ?oft Provokation; ?rgernis, Protest gegen Konvention?. Bezieht man diese Aussage auf das Christoprojekt, dann scheint es eine Form von Provokation darzustellen, die die Schutzzone des k?nstlerischen Freitraumes verl?sst, ohne sich damit als k?nstlerische Veranstaltung zu disqualifizieren: Karl Carstens, der Christos Projekt nach gr?ndlicher Pr?fung als eine solche Grenz?berschreitung ansah, billigt ihm dennoch ?eine bedeutende k?nstlerische Wirkung? zu und verzichtet damit auf eine schlichte Form der Verteidigung: Christo der Scharlatan, der ?Lustigmacher und Zeitvertreiber? (Rudolf Borchardt).
Diese Kontroverse um ein k?nstlerisches Verhaben f?hrt zur Einsicht, dass der von Walter Scheel und Walter Wallmann geforderte Freiraum f?r Kunst und K?nstler so lange als demokratische Maxime funktioniert, als sich die K?nstler mit ?freier Selbstverwirklichung? zufrieden geben. Seit Christo musste mit der Neuentdeckung eines ?politischen Kunstst?cks? anderer Art gerechnet werden, als es der Bundeskanzler, Willy Brandt, auf seinem Bonner Sommerfest apostrophierte, mit einem Kunstst?ck, das uns das sehr deutsche Tabu politischer und nationalstaatlicher Symbolik blo?legt.
In der Diskussion um Christos Projekt sind die unterschiedlichen Standpunkte der Koalition und Opposition von gegenseitiger Toleranz getragen: Willy Brandt hat Verst?ndnis f?r die Sorge, Dietrich Stobbe ( damals Regierender B?rgermeister Berlins) Respekt vor der Entscheidung Karl Carstens?, alle drei sind von der ?bedeutenden k?nstlerischen Wirkung? der Reichstagsverh?llung ?berzeugt. Es steht also nicht die Frage zur Debatte, ob Christos Vorhaben ?wertvolle oder unwerte Kunst? darstelle, sondern es handelt sich um die Einsch?tzung der politischen Dimension solcher k?nstlerischen Wirkung, das hei?t, um die Frage, wie sich eine Mehrheit der Bev?lkerung zu dem provokanten Projekt verh?lt, eine Mehrheit, die schnell zu einer solchen von W?hlern werden.
Dies ist eine verst?ndliche ?berlegung gew?hlter Volksvertretern, zumal nicht der illegitime Anspruch von Mehrheitsbeschl?ssen ?ber den Kunstwert des Reichstagsprojektes zur Debatte steht, sondern nur die Frage eines Mehrheitsverh?ltnisses f?r die politische Implikation des Projekts. Carstens h?lt eine Kontroverse ?ber ?das Reichstagsgeb?ude mit seiner besonderen geschichtlichen Bedeutung und seinem Symbolcharakter f?r die fortbestehende Einheit der deutschen Nation? derzeit f?r ?abtr?glich?. Brandt dagegen meint sie sei ?hilfreich…, uns dem Symbolwert? des umstrittenen Gegenstandes zu vergegenw?rtigen, und auch Strobbe erhofft sich eher eine ?positive Provokation? und eine ?befreiende Diskussion?. Beide SPD- Politiker meinen, eine ?sicherlich z?gernden ?ffentlichkeit verst?ndlich machen?.
Aus diesem Diskussionsstand ergibt sich eine bemerkenswerte Folgerung: Christos Kunstst?ck fordert Politiker heraus, um dessen ?ffentliches Verst?ndnis, nicht um seine- von Christo ohnehin nicht verlangte- Finanzierung zu werben oder die Verantwortung f?r seine Verweigerung zu ?bernehmen und damit die Grenzen der eingangs zitierten Beteuerungen oder Freiheit der Kunst zu offenbaren. Es w?re einmal der Grund entzogen, mit Helmut Schmidt zu bedauern ?Kunst und Politik? h?tten ?viel zu wenig miteinander im Sinn?. Von Anfang an suchte Christo die ? community experience? und die ?tremendous political implications?, nicht nur um diese mit Seilen und Stoffbahnen l?cherlich zu machen, sondern um die Bev?lkerung selbst diese tempor?re Aktion des K?nstlers als Ermunterung zum Nachdenken begreifen zu lassen, als Aufforderung zum Tanz mit dunklen Begriffen und statischen Vorstellungen von nationaler Symbolik, geschichtlicher ?berlieferung und politischer Realit?t.
Ein solches ?ffentliches Interesse h?tte der Reichstag bitter n?tig. Er hat es in seiner kurzen Geschichte wohl nie ohne ?abtr?gliche Diskussionen? gehabt. Gewiss wird niemand bezweifeln wollen, dass es erf?llte Gottesdienste in h?sslichen Kirchen, gute Schulen, effiziente Krankenpflege, prompte Feuerwehr, in unsch?nen Baulichkeiten geben kann, aber bei diesen war immer der Vergleich mit besseren m?glich und die ideale Identit?t zwischen Funktion und Form in alter und neuer Zeit hundertfach gelungen. Doch es gab nur einen deutschen Reichstag, und fast alle Vergleiche mit ausl?ndischen Parlamentsh?usern fielen zu seinem Nachteil aus.
Das Ungen?gen an diesem Geb?ude, dieser sehr deutsche Zwiespalt zwischen gef?hlsm??iger Geltung, sichtbarer Gestalt, und geschichtlicher Bedeutung, mag die Aggressionen erkl?ren, die seine Au?enhaut zum Anlass nahmen, seine Organe zu denunzieren. Wenn man mit dem gro?en Weimarer Architekten Hugo H?ring den ? Bau einer politischen Gesellschaft ein Gestaltthema von gr??ter Bedeutung? nennt, ein Wort, das nichts von seiner Aktualit?t eingeb??t hat, dann kann man ermessen, welche Folgen, im Sinne verweigerter Identifikation oder nur Sympathie, die ?sthetische Verdammung des Baus von Paul Wallot haben m?sste.
Es war ja schon immer eine heikle Tradition einer spezifisch deutschen Kulturkritik, von Langbehn ?ber Moeller van den Bruck zu Sedlmeyr und Marcuse, aus der ?cultural despair? (Fritz Stern) ?ber k?nstlerische Manifestationen des Zeitgeistes die gleiche ?Verzweiflung? ?ber die nationalen und politischen Verh?ltnisse herzuleiten. War es nicht mehr als ein k?nstlerischer Ungl?cksfall, dass die Deutschen ihren ungeliebten Reichstag hatten, die Amerikaner aber ihr Capitol, die Engl?nder ihr House of Commons und sogar die ?sterreicher ein Parlament, das in den hauptst?dtischen Zusammenhang w?rdig verflochten war? Selbst die ungarische ?Nachahmung? des englischen Vorbildes pr?gt unvergesslich die Silhouette Budapests, w?hrend sich der Reichstag nur m?hsam mit dem Brandenburger Tor und m?rkischen F?hren des Tiergartens auf einer Postkarte zw?ngen lie?. Man vergleiche nur die politische Symbolkraft der N?he des schwedischen Parlaments zum k?niglichen Schloss, um das ganze Ausma? der Widerst?nde und ?ngste zu ermessen, die zur Entfernung des Reichstags aus der historischen Stadt, nahe dem Stammplatz der Zirkuszelte f?hrten und die ein kaiserliches Verdikt gegen eine dem Schloss zu souver?ne Kuppel provoziert haben soll. So war es ?kein Zufall, dass das Reichstagshaus in seiner st?dtebaulichen Anordnung gewisserma?en beiseite geschoben und in keinen Zusammenhang mit den Geb?udekomplexen, die die damalige Staatsmacht repr?sentierten, gebracht wurde? (Ludwig Hilberseimer) Diesem Umstand verdankt der Reichstag ja auch sein Gl?ck, sich immerhin zu 99 Prozent in Westberlin, dort allerdings nun v?llig am Rande, zu befinden.
In einem denkw?rdigen Wettbewerb, 1927/30, haben einige der f?hrenden Architekten der Weimarer Republik versucht, die neue Verfassungswirklichkeit seit 1919 in einer st?dtebaulich durchgreifenden und die Isolierung des Reichstages aufhebenden Umgestaltung des K?nigspalastes zum Platz der Republik, als *Dokument einer neuen politischen Willenssetzung*, zur Darstellung zu bringen. Bruno Taut schlug vor, den Reichstag, dauerhafter als Christo ?den Blick von au?en zu entziehen? und in eine modern-funktionelle Architektur einzuh?llen. Karl Wach wollte den Bau ?in eine gr??ere Kiste stellen, immerhin so, dass das Gesicht des alten Baues… mit den Z?hnen fletschen darf? (Ministerialdirektor Kie?ling).
Glaubt man im Ernst, dass das auch von Skeptikern vorhergesagte ?sthetische Vergn?gen kurzen, aber immensen Ausma?es, das Christos Projekt einer Reichstagverh?llung verspr?che, den nagenden Schaden vermehrte, der dem deutschen Parlamentarismus dauernd zugef?gt wurde, indem man ihn an einem als abscheulich empfundenen, ja hassenswerten Orte stattfinden lie?? ? Wenn man ein Bauwerk hassen kann, so habe ich dieses mehr und mehr hassen gelernt…ich bin ?berzeugt, dass die Reizbarkeit der Abgeordneten, die sich in so vielen Verhandlungen unvorteilhaft zeigte, eine wesentliche Ursache in den Unnatur des Reichstagsgeb?ude hatte? (Gustav Radbruch, Justizminister 1920-24). W?re es nicht des Versuches wert, diese ?Unnatur? des Reichstages durch eine kurzfristige Variation in die Sch?nheit flatternden Segeltuches in der Berliner Luft zu verwandeln? K?me hier nicht ein Urbed?rfnis des Menschen zur Geltung, die schwindende Bedeutung der alternden Kulissen seiner Umwelt durch verh?llende Verwandlung auf ihre ?Wahrheit? zu befragen? W?re solche tempor?re Verh?llung nicht humaner als die einzig andere Methode, sich von ungeliebten, querliegenden und funktionslosen Bauten zu befreien- der Abriss? Nur ungl?ubig kann man heute auf die Pl?doyers von Kunstschriftstellern, Architekturkritikern, Architekten, Werkbundmitgliedern u.a., ja auch auf einen seinerseits breiten Konsens f?r den Abriss des Reichstages in den f?nfziger Jahren zur?ckblicken, und nicht wenige erinnern sich noch an der jetzigen ?de seiner Wiederherstellung der Explosions-Blitze mehrfacher Sprengladungen, um die besch?digte Kuppel des Plenarsaales niederzulegen.
Diejenigen Mitb?rger, die sich auch trotz ?einer gutvorbereiteten Diskussion?(Strobbe) ?ber Verpacker, Verpackung und deren Publizisten gr?ndlich ?rgern w?rden, k?nnten sich dann mit den Einwickelfreunden gemeinsam freuen, wenn sich die Schn?re l?sen und die H?llen wieder fielen. Nach einer solchen Christo-Fermate in der Reichstaggeschichte, h?tte jeder seinen Reichstag wieder und viele lernten erst, dass sie einen haben und was sie an ihm haben.
Um das Projekt jedoch realisieren zu k?nnen, musste Christo 24 Jahre lang k?mpfen. Der Prozess um die Genehmigung zu bekommen war sehr kompliziert. 28 Meter der Ostfassade befanden sich als Christo anfragte auf dem Gebiet des sowjetischen Sektors, doch unterhalten wurde das Geb?ude von der westdeutschen Regierung. Es war fast so wie eine Berliner Au?enstelle des Bonner Parlaments. Deshalb wurden alle Ausgaben f?r den Reichstag nicht von der Stadt Berlin, sondern von Bonn getragen. Der Hausheer des Reichstags, also die Person, die juristisch f?r das Geb?ude verantwortlich war, war der Pr?sident des Bundestags in Bonn, des Parlaments der Bundesrepublik Deutschland. Protokollarisch nahm er in der politischen Struktur Westdeutschlands nach dem Bundespr?sidenten und dem Bundespr?sidenten den dritten Rang ein. Der Bundeskanzler steht erst an f?nfter Stelle. Der Bundespr?sident ist der einzige, der die entg?ltige Genehmigung erteilen kann, da sich der Reichstag ganz ?berwiegend auf Westberliner Gebiet befindet. Dies ist der sogenannte ?offizielle? Weg, doch da der Reichstag im britischen Milit?rssektor lag, konnte die westdeutsche Regierung nicht umhin, die Briten um ihre Meinung zu fragen, die sich wiederum automatisch mit den Franzosen und den Amerikanern absprachen. Da sich die Ostfassade des Geb?udes auf der Ostberliner Territorium befand, mussten die Briten, Amerikaner und Franzosen die Angelegenheit mit der sowjetischen Armeef?hrung in Ostberlin er?rtern, und daraufhin mussten die Sowjets sich wiederum mit der ostdeutschen Regierung absprechen, die in Ostberlin ihren Sitz hatte. Als die Sache schwierig wurde, wandte sich Christo sogar nach Washington, um um Hilfe zu bitten. Daraus wurde aber nicht viel und im Sommer 1977 wurde das Projekt zum ersten Mal offiziell abgelehnt. Nachdem sich Christo auch woanders keine Unterst?tzung bekam, musste er erkennen, dass keine Hilfe zu erwarten war. Nach weiteren 18 Jahren gelang es Christo endlich, sein Werk durchzubringen, und den Reichstag zu verh?llen. Am 35.2.1994 wurde im deutschen Bundestag abgestimmt, ob man dem K?nstler die Genehmigung geben sollte oder nicht. 292 Stimmen waren f?r das Projekt und 223 waren gegen Christos Vorhaben. Am 24.1.1995 war es endlich soweit. Christo verh?llte den Reichstag mit Hilfe von 90 professionellen Kletterer und 120 anderen Gehilfen. Es wurde bereits ein Jahr davor in zehn verschiedenen deutschen Fabriken die ben?tigten Materialien hergestellt und fabriziert. Es wurden 100 000 cm? Stoff und 15 600 Meter Seil ben?tigt. Vierzehn Tage lang blieb der Reichstag komplett verh?llt. Mit dieser Verh?llung wurde der Traum Chistos endlich erf?llt und er kann stolz darauf sein, so ein Werk geschaffen zu haben und nie aufgegeben zu haben.